Jüngere Geschichte
Machen wir noch einen nächsten Sprung, nämlich in das Jahr 1967. SED Staatschef Walter Ulbricht (niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten), besuchte 1967 Potsdam und meinte die Kirche störe die Entstehung eines „sozialistisch geprägten Potsdamer Stadtkerns“. Trotz des Widerstands von Kirchenvertretern, Denkmalschützern, Architekten und Bürgern erfolgte am 23. Juni 1968 die endgültige Sprengung der Garnisonskirche.
Der von Philipp Gerlach entworfene Barockbau wurde von 1730 bis 1735 auf Anordnung des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen in seiner Sommerresidenz für die Angehörigen des Hofstaats und der Garnison errichtet und auch von der Zivilgemeinde genutzt.
Fast 200 Jahre später dann der Tag von Potsdam – am 21. März 1933 traf man sich, mit Ausnahme der Abgeordneten von SPD und KPD, zu einem Festakt in der Garnisonskirche Potsdam. Der Handschlag von Reichspräsident Paul von Hindenburg mit Hitler sollte den Anschein erwecken, dass Hitler sich und die Nationalsozialisten dem beliebten Landesvater Hindenburg unterstelle. Die Veranstaltung gilt als die erste größere Inszenierung des Propagandaministers Joseph Goebbels. Welche Folgen diese „Bühne“ für die Kirche hatte, konnte man damals nicht mal ahnen.
Wie wir wissen dauerten die „1000 Jahre“ nur 12 Jahre, aber in der Geschichte dieser barocken Kirche sind diese heute ein gordischer Knoten zwischen den Befürwortern und den Gegnern eines Wiederaufbaus.